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Anette Kirstein am Berliner Helios Klinikum Emil von Behring gelingt etwas deutschlandweit Einmaliges: Mit eigens entwickelten hypnotischen Interventionen nimmt sie Krebs-Patienten nicht nur die Angst vor Strahlen- und Chemo-Therapien, sondern sie verändert oftmals auch die Einstellung zu einer oft einschneidenden Erkrankung.

Wie kam es dazu? Als Anette Kirstein auf den Onkologischen Pflegetagen einen Vortrag von Dr. med. Uwe R M Reuter über SOL-Hypnose hörte, war ihr Interesse geweckt. Sie hatte schon seit längerem geplant, sich mit Hypnose zu beschäftigen. Also recherchierte sie und traf auf die Entwickler der SOL-Hypnose, Brigitte Papenfuß und Ralf Mooren, die in Mönchengladbach ein Therapie- und Ausbildungszentrum betreiben. Da die übliche Dauer dieser besonders wirksamen Form der Hypnose sich über einen Zeitraum von mehreren Stunden erstreckt, ging es darum, eine Kurzform zu entwickeln, die sich in ihren Arbeitsalltag als Radiologieassistentin integrieren ließ. Papenfuß, Mooren und sie selbst entwickelten 2 sogenannte Wirksuggestionen – speziell für den Einsatz in der Strahlen- und Chemotherapie. Hierbei handelt es sich um Anweisungen, die während einer ca. 20-minütigen Hypnosebehandlung direkt im Unterbewusstsein des Patienten verankert werden und die ihre Wirkung dauerhaft entfalten. Der Patient verliert die Angst vor Therapieformen, die er zuvor als bedrohlich empfand und wird gleichzeitig in die Lage versetzt, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Für diese Entwicklung und den Einsatz der SOL-Hypnose wurde ihr im Juni 2019 sogar der Innovationspreis des Verbandes der medizinisch-technischen Radiologieassistenten verliehen.